„Der Attentäter,“ sagte er, „ist wie ein Musiker, ein Chirurg.
Der Krieger ist wie ein Schlachter.
Er ist verwüstender, blutrünstiger Flegel.“
(Die Bestien von GOR, S. 413)





Meine Seele ist schwarz, doch in meinen Adern fließt rotes Blut. Ich war und bin Krieger und doch werde ich kein Mitglied der roten Kaste meinen Bruder nennen. Ich werde auf keinen weiteren Heimstein schwören, denn ich habe den meinigen immer bei mir. Mein Heimstein ist mein Sohn, ausgestoßen aus allen Kasten, totgeglaubt und wiedergekehrt, bleiben uns nur wenige Dinge, die wirklich wahrhaftig sind und bleiben. Ich bin ein Mann von Ehre, ich bin ein Mörder, ich bin Goreaner und sind meine Ideale, meine Prinzipien, mein Leben auch in vielerlei Hinsicht die Basis für Schmähungen und Angst, ich werde meine Herkunft nicht verleugnen.

Mein Wort ist mein Versprechen,
mein Versprechen ist meine Ehre.
Meine Ehre steht über allem.
Die Ehre ist das höchste Ziel ,
das Leben, das höchste Gut.


Tage und Nächte sind zu einem grellen Einheitsgrau verschmolzen. Die Sonnen meiner Heimat spotten mir mit ihrem Feuer. Doch in jeder Nacht, in der ich es wage nicht wachsam zu sein, schickt Tyr mir Träume. Träume in denen ich meinen Sohn strafen soll. Er brach auf um Heilung im Labyrinth des Sadar Gebirges zu finden. Gnade der Götter. Ich spüre den schwarzen Dolch in meiner Hand, doch ich weiß, ich werde nicht zum ersten Mal den Gehorsam verweigern. Ich kann meinen Sohn nicht töten. Das Blut in meinen Adern ist rot.




Der Himmel ist durch kreisende Schatten verdunkelt. Frauen und Kinder verbergen sich im Gasthaus, doch Tyr's strahlende Anwesenheit frisst sich in jedes Gebäude, durch jedes Holz. Die Waffen in seinen Händen verotten und zerfallen, wo ihre Trümmer den Boden berühren wird dieser schwarz und unfruchtbar. Ehrenlos. Die Stimme des Gottes hallt und windet sich in die Seelen der Dorfbewohner. Trägt der Baum faule Früchte, so kappe ihn. Das Vieh in der Scheune beginnt zu brüllen, knisterndes Feuer leckt an den Pfahlbauten, zerstört Saatgut, Vorräte und Werkzeug. Sprießt neues Übel, so reiße es mitsammt der Wurzel heraus. Ein junger Krieger taumelt aus dem Schatten des Gottes, die Arme hilfesuchend ausgestreckt. Die rotschwarze Kleidung lößt sich in dem blauen Flammenstrahl der vom Himmel herabfällt augenblicklich auf. Haut und Muskelfleisch tropfen wie flüssiges Kerzenwachs von seinem Schädel, ehe auch selbst der Knochen in Ascheflocken zerfasert.

"... Vater ..."



Respekt und Ehre, gehören zu den wichtigsten Grundpfeilern meines Lebens. Ich bin was ich bin, durch den Respekt der mir erbracht wird und ich verdiene und beweise meine Ehre durch mein Schwert, meine Taten, meine Gnade. Als mein altes Leben starb, wurde ich zu einem Nomaden, einem Wanderer. Einem Krieger der begann sein Schwert für Gold zu verdingen, angeheuert zum Schutz von Heimsteinen die nicht die meinen waren. Getrieben durch Rache. Töte niemals zum Spaß, töte mit Grund, töte nur diejenigen die schlecht sind. Nachdem die Mörder meines alten Lebens, durch meine Klinge Gerechtigkeit erfahren hatten, färbten sich meine roten Gewandungen schwarz. Vergeltung bringt keinen Frieden. Dennoch würde ich keinen Moment zögern, jeder der durch mein Schwert starb würde wieder sterben, denn jeder Kampf wurde mit Ehre geführt.



„Die Männer in den schwarzen Tuniken, einschließlich des Anführers und seines Leutnants, die über Nacht im Quartier des Gefängnismeisters geblieben waren erschienen mir als seltsame Gestalten. Sie waren sehr viel anders als die meisten, wenn nicht sogar alle Männer dieser Welt. Sie lachten nicht, scherzten nicht sie erzählten keine Geschichten. Es waren stille, Furcht einflößende, schreckliche Männer. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie Heimsteine besäßen.

Wenn sie irgendeine Loyalität besaßen, und ich hatte keinen Zweifel daran, dann nur einen blutigen Eid, oder einer dunklen Verschwörung, oder sogar nur ihrem Anführer gegenüber. Sie kümmerten sich um ihre Ausrüstung, sie schärften ihre Schwerter. Sie tranken nur Wasser. Sie aßen kaum.
Die Gastfreundschaft des Gefängnismeisters, der uns ihnen anbot, lehnten sie ab. Sogar die an der Wand festgeketteten Frauen blieben unberührt.“
(Die Zeugin von GOR, S. 550)




Auch wenn die Traumbilder, welche mir die Götter zeigten, anderes behaupteten. Ich war mir bewusst, das ich immer noch meiner Ehre folgte. Ich war mir dessen bewusst, als ich der lieblichen Lady Keeva den Kampf lehrte, ihr erlaubte eine Waffe zu führen, welche größer war als die vergifteten Haarnadeln, welche das Weibsvolk so gerne mit sich führt. Nur damit wir unser Dorf besser verteidigen konnten. Ich war mir dessen bewusst, als mich beim letzten Überfall durch Banditen ein Geschoss einer Armbrust traf. Ein einzelner Schuss, wohl platziert, der genug Fleisch des Oberschenkels mit sich riss, um eine lebensgefährliche Wunde zu verursachen. Danach begann mein Körper zu lodern, nicht nur durch das Fieber, welches nicht einmal die besten Mittel unserer Heilerin stillen konnten. Sondern auch durch die Gewissheit, mein Sohn musste tot sein, ich würde ebenso sterben, innerlich verzehrt vom Feuer der Götter. Ich wollte wachen bis es soweit war, mein versprechen einhalten, welches ich den Bewohnern von Solkra gegeben hatte. Aufrecht bis zum letzten Atemzug. Ehrenvoll. Dem Schwert und dem Herzen treu, bis in den Tod.

... ich irrte ...


„Ein Attentäter geht hinein und verrichtet seine Arbeit,
dann kommt er ruhig wieder heraus.“ Sagte er.
„Krieger erstürmen Häuser und verbrennen Türme.“
(Die Bestien von GOR, S. 413)




Meine Seele ist schwarz.
In meinen Adern fließt rotes Blut.
Ich bin Goreaner.
Doch mein Heimstein ruht nicht in Gor.