Glück ist die Summe allen Unglücks, dem man entgangen ist.



Kinderlachen hallt glockenhell über die blühende Wiese, hinter dem separiert vom restlichen Dorf stehenden Haus. Begeistert quietscht das blonde Mädchen mit der bronzenen Haut und den strahlend blauen Augen auf und kullert danach glucksend durch die Blumen, den kleinen Hügel hinab, auf ihren Vater zu. Immer noch kichernd bleibt sie liegen, bis der Elf ihr das Haar zerzaust und ihr hilft sich aufzusetzen, rechts neben ihm ein Berg an bereits gepflückten Gänseblümchen , welche das Kind danach, begleitet von ihren Lieblingsliedern, geschickt in einen Kranz verwandelt. Verständlich , das diesen nur ihr Vater tragen kann. Oder nicht?

"Jetzt bist du ein König Vater!
Und ich, ich bin endlich eine Prinzessin!"


Sein Lachen ist gutmütig, er rückt sogar den Blumenkranz auf seinem Haupt noch zurecht, ehe er sich seine Tochter schnappt und sie dann wie einen Sack Kartoffeln über seine Schulter wirft. Ruhig undgelassen sind seine Schritte, untermalt von halbernsten Protesten und weiterem Gelächter. Vom Küchenfenster her, lockt der herrliche Duft von frischgebackenem Brot.


Es ist leichter zu ertragen,
etwas nicht zu bekommen,
als es zu verlieren.


Die Rauchwolken hingen dunkel am Himmel, verschleierten die aufziehende Morgensonne in schwarzgrauen Schwaden. Für einen Moment schien die Umgebung den Atem anzuhalten, ehe der Laut eines fallenden Körpers die Stille durchbrach.

"Schicksal ist nicht, wenn man an eine vorherbestimmte Zukunft glaubt mein Freund. Schicksal ist, wenn du den Lauf der Dinge als gegeben akzeptierst. Es gibt Dinge, die sind einfach anzuerkennen. Ich habe nie daran gezweifelt, dass ich eines Tages meine wundervolle Frau begraben werde. Ich habe nie bestritten, dass ich Sie altern, ergrauen und gebrechlich werden sehe. Mein Herz, mein Körper und meine Seele, waren mit all der Liebe die ich für sie empfand dazu bereit, eben diese Bürde zu tragen."


Zäh kroch der Gestank von verbranntem Holz und Fleisch durch die Morgenluft, führte die geschundene Gestalt mit jedem schlurfenden Schritt näher zu den Ruinen des Gebäudes, welches ihm all die Zeit Heimat gewesen war. Die von den Trümmern abstrahlende Wärme war trugerisch, lud ein sich niederzulegen und nicht mehr aufzustehen.

"Es gibt eine Zeit für Glück, diese Zeit habe ich genossen. Natürlich ist mir bewusst gewesen, dass dieses Glück nicht ewig anhalten würde. Ich habe geliebt und gelebt. Abseits der Vorurteile. Denn es ist ein Irrtum, dass Vorurteile nur den Menschen vorbehalten sind. Wenn ich bedenke, wie wenig Zeit ein Mensch hat seine Welt zu verstehen, so kann ich nicht anders als Respekt für die Menschen zu empfinden. Mehr Respekt als vor meinem eigenen Volk. Sie hatten kein Recht mir mein Mädchen zu nehmen und meine Liebe zu morden. Sie hatten kein Recht dazu..."




Phillip Poisel - Eiserner Steg
Ich atme dich ein und nie wieder aus
Schließ dich in mein Herz,
lass dich nicht mehr raus

Ich trage dich bei mir, in meiner Brust
Hätt alle Wege verändert,
hätt ich sie vorher gewusst

Jetzt steh ich am Ufer. die Flut unter mir
Das Wasser zum Halse
warum bist du nicht hier

Ich will dich einmal noch lieben,
wie beim allerersten Mal
Will dich einmal noch küssen,
in deinen offenen Haaren

Ich will einmal noch schlafen,
schlafen bei dir
dir einmal noch nah sein
bevor ich dich für immer verliere