You say love is just a word, just four letters in a row.
Just a thing that people say, or they never tell you so.
And you use every excuse, to let nobody in.
Now this cloud you bring around, has become your only friend.
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But there is a way, there is a spark,
there is a hope that you can hold on to.
There is a lifeline come to the rescue,
just like a hand that's waiting for you.

(c) NewWorldSon





Ich habe das Gefühl zu fallen, ich mochte fliegen noch nie, doch das Gefühl zu fallen ist ein ungleich schlimmeres. Ich erinnere mich daran, wie ich mit meinen Eltern als ich 5 war zu meinen Großeltern geflogen bin, in die Heimat. Ich hatte bitterliche Angst, der Flughafen war laut und überfüllt und meine Mutter hielt mich so hart an der Schulter fest, dass ich noch drei Tage später blaue Flecken an der Stelle hatte. Ich wollte nicht weglaufen, hatte nicht vor Unsinn zu machen, wie andere Kinder, die während sie warteten sogar fangen spielten in dem Gewühl. Ich hatte einfach nur Angst. Trotzdem waren meine Eltern der Ansicht das es auch zum guten Ton und Schutz seiner Kinder gehört, wenn man ihnen erzählt was alles mit Kindern passiert die am Flughafen von ihren Eltern weggehen. Wie sie verschleppt und misshandelt werden. Einfach so entführt.

Ich wollte damals nur noch nach Hause, aber mein Bruder schaffte es mich zu beruhigen. Zumindest bis das Flugzeug sich in Bewegung setzte. Meine Mutter gab mir damals einen Schluck aus Vaters Flachmann, damit ich aufhörte zu weinen und schnell einschlief, wir hatten einen langen Flug vor uns. Die Hälfte verschlief ich, doch was mich weckte reißt mich jetzt noch manchmal aus dem Schlaf. Ich hörte eine Frau um Hilfe schreien, sie hatte Schmerzen und das ganze Flugzeug hüpfte als würden wir über eine Huckelpiste rollen. Einmal sackten wir so tief ab das ich dachte wir würden nun auf den Boden aufschlagen und zerschellen. Ich konnte nicht wissen dass die Schreiende Frau nur Wehen hatten, sie war nicht verletzt, sie bekam nur zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ihr Kind. Aber einen Moment lang, als wir so trudelten, das Geschrei so laut war das sogar mein Bruder sich verängstigt an meinem Vater festhielt, da war ich mir sicher, das sich sterben genau so anfühlt. Ich lag so falsch, so fühlt sich fallen an, haltlos und ohne Orientierung. Ich falle.

I’m a good girl

I wish to be good...


Dieses Gefühl hat mich seit damals nie richtig verlassen. Sicher, der Urlaub war dann doch sehr schön, aber sie haben mir eine Schlaftablette geben müssen, freiwillig hätte ich das Flugzeug nie betreten. Das hat mein Vater mir erzählt. Es ist doch seltsam was man als Kind alles fürchtet. Ich wollte danach nicht mehr in unser Baumhaus, habe mich eine Zeitlang sogar geweigert im Schulsport später mitzumachen, eben grade wenn es darum ging, irgendwelche Seile hinaufzuklettern. Das Gefühl zu fallen wollte mich nicht verlassen, die Erinnerung daran war immer da, selbst wenn es mir nicht bewusst gewesen ist. Das änderte sich als ich Luka traf, er war tough, er war cool und er war total verliebt in mich. Meine erste große Liebe und natürlich gleich ein Junge den mir meine Eltern verbieten wollten. Ich habe sie gehasst dafür, habe die Sorge im Blick meiner Mutter nicht erkannt. Die Abscheu in den Augen meines Vaters hat mich geblendet. Doch im Prinzip hatten sie beide recht.


Es fing mit leichten Drogen an, nach wenigen Wochen wusste ich, dass er immer so tough und lässig war, wegen der Joints die er rauchte. Ich hab mir nicht viel dabei gedacht, aber er kaufte nach und nach immer stärkere Drogen. Es reichte nicht mehr aus um sich gut zu fühlen. Mir auch nicht. Ich ließ mich, blind wie ich war immer tiefer in seinen Sumpf ziehen. Aber ich habe ihn geliebt, eine Menge für ihn getan. Dinge, an die ich mich zum Glück nicht mehr wirklich erinnern kann. Aber sie hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack auf meiner Zunge. Meine Eltern hatten es schnell aufgegeben mich dazu zwingen zu wollen Luka zu verlassen. Luka verließ mich von alleine, nicht lange danach. Überdosis, man hat ihn in einer Bahnhofstoilette gefunden die Spritze noch in der Vene. Die Zeit danach war schrecklich. Meine Familie wollte mir nicht glauben, dass ich meine Fehler eingesehen hatte. Fehler die für mehr als ein Leben reichten. Trotzdem bin ich nicht gestorben, habe mich durch den kalten Entzug gekämpft, sogar einen Job bekommen und gearbeitet. Ich wollte Leben. Mama Ogechi half mir dabei. Aber das Gefühl zu fallen war wieder da. Als wäre es nie fort gewesen.


Ich weiß nicht, ob es wirklich einen Zusammenhang zwischen diesem Gefühl und denen , die mir wichtig sind gibt. Manchmal erscheint es mir allerdings so. Wenn ich vorher gedacht hatte, ich wäre dank der Drogen mit Luka durch die Hölle gegangen, so sollte ich eines besseren belehrt werden. Ich dachte ich hatte mein Leben im Griff als ich auf Scow traf. Er war charmant, auf seine Weise zuvorkommend und er sorgte dafür das ich zumindest für wenige Stunden das Gefühl von Sicherheit hatte. Ich war, wie vorher schon bei Luka, bereit die Gefahren die seine Anwesenheit mit sich brachte zu ertragen. Gemeinsam mit ihm stark zu sein. Er hat mir Dinge gezeigt, die ich selber vor mir versteckt hatte in all den Jahren, zeigte mir eine Welt hinter der Normalität. Mein Himmel begann Blut zu weinen, dennoch war ich mir sicher ihn zu lieben, ihm helfen zu können, obwohl er sich so sehr zu verbergen suchte. Doch inzwischen glaube ich, dass ich ihn nie wirklich kennen gelernt habe.

The sun vanished and it started to rain...

... and the rain was made of blood..


Wenn eine Tür zufällt, tut sich eine andere für dich auf. Das ist Mama Ogechi’s Lebenseinstellung gewesen, für ihr fröhliches Wesen habe ich sie immer bewundert. Sie war der Grund warum ich nicht aufgeben wollte, als ich wegen meiner langen Fehlzeiten meinen Job verlor. Ich konnte auch meine Wohnung nicht behalten und bin umgezogen. Auch wenn Scow damals überhaupt nicht begeistert gewesen ist von dieser Entscheidung. Ich wusste damals nicht wie nah vor dem Ende unsere Beziehung da schon stand. Aber ich wollte nicht aufgeben, auch Mama Ogechi nicht enttäuschen die mir so viel geholfen hatte. Es wurde nicht besser, trotzdem nicht. Ich habe die Drohungen seiner sogenannten Freunde nicht ertragen. Ich wollte keine Angst mehr haben und ich wollte ihm nicht irgendwann versehentlich schaden. Ich habe ihm sein Geschenk zurück gegeben , versucht mit Scow zu reden, nicht im Traum hätte ich erwartet, dass seine Reaktion so heftig ist.

Ich bin gelaufen, vom Hafen aus in mein Unglück, ich fiel wieder und versuchte vor dem Gefühl davon zu laufen. Allerdings waren es die falschen Arme die mich auffingen. Zuviel, zu grob, schon nachdem der Erste mit mir fertig war, sehnte ich mir den Tod herbei. Allerdings überlebte ich noch jeden seiner Freunde, diese Fremden, die mich erst benutzten und danach wegwarfen wie eine kaputte Puppe. Das war das erste Mal, dass ich wirklich soweit war mich selber aufzugeben. Wäre Tyler nicht über mich gestolpert in dieser Nacht und hätte mich in ein Krankenhaus gebracht. Ich wäre dort liegen geblieben und gestorben. Ich bin mir da sehr sicher. Doch seine Besuche machten mir Mut. Das Gefühl zu fallen kroch zurück in die dunkle und finstre Ecke meiner Seele, aus der es gekommen war. Zu Anfang , war es nur, Betrug. Um mir zu helfen, gab er mich als seine Verlobte aus, aber es machte irgendwie Spaß, so zu tun als ob. Bis mir dann ein „Schatz“ herausrutschte, an einer Stelle wo es einfach nur ehrlich klang. Ich werde seinen überraschten und verlegenen Gesichtsausdruck nicht vergessen. Ich glaube an seiner Stelle wäre ich aus Reflex fortgelaufen. Ich bin ihm noch heute dafür dankbar, dass er genau jenes nicht getan hat, aber ich fühle mich hilflos, je öfter ich zusehen muss, wie ihm etwas schlimmes passiert. Ich weiß jetzt wie dieses Gefühl zu fallen heißt. Es ist Hiflosigkeit.






Gimme what I need to get me through one more day
I need to know you love me
Help me along and see me through
I need you oh I need you
Yes it’s true
I really need you now gimme now
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Gimme gimme some shine gimme gimme love
Gimme gimme favor with God above
Show me show me mercy gimme gimme Grace
You’ve got to let me know that you’re in this place

(c) NewWorldSon